BECKENBAUER GESCHICHTEN

Bau der Allianz Arena

Der Bau der Allianz Arena war mehr als ein Infrastrukturprojekt: Es war ein Meilenstein in der Geschichte des FC Bayern München. Ein Aufbruch in eine neue Ära, ein Symbol für Größe, Modernität und internationale Strahlkraft.

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Schon in den späten 1990er Jahren war klar geworden, dass das Olympiastadion, so traditionsreich es auch war, den Ansprüchen des rasant wachsenden Vereins nicht mehr genügte. Die Laufbahn, die weiten Ränge, die fehlende Fußballatmosphäre passten nicht mehr zum Selbstverständnis eines Vereins, der zu den europäischen Giganten zählte.

Doch ein neues Stadion in München war nicht unumstritten: Politisch und finanziell ein Mammutprojekt. Es zeigte sich schnell, dass Franz der richtige Mann war um ein solches Projekt zur Realität werden zu lassen. Mit seiner Strahlkraft und seinem diplomatischen Geschick führte er die Gespräche mit Politik, Investoren und Sponsoren. Wenn Franz ein Projekt unterstützte, war es schwer, ihm zu widersprechen.

Zunächst stand die Frage im Raum, ob ein neues Stadion gebaut werden soll oder das bestehende Olympiastadion umgebaut wird. Franz schwebte ein neues, modernes, fußballgerechtes Stadion vor. Nach den ersten Gesprächen mit Politikern und Verantwortlichen befürwortete er zunächst jedoch den Umbau des bestehenden Stadions. Während der Debatte äußerte Franz immer wieder ikonische Sprüche, der wohl bekannteste war: „Am besten ist, wir sprengen das Stadion einfach weg. Es wird sich doch ein Terrorist finden, der für uns die Aufgabe erledigen kann.“

Während der Stadiondiskussion stieß der pragmatische Franz immer wieder auf starre politische Prozesse und Hürden, die oft seine Geduld herausforderten.

Schließlich einigte sich der FC Bayern mit dem TSV 1860 auf ein Bündnis: In Fröttmaning soll eine neue Arena erichtet werden, die von beiden Vereinen genutzt werden soll. Das letzte Wort bekamen allerdings die Bürger der Stadt München: Am 21. Oktober fand ein Bürgerentscheid statt, bei welchem eine Mehrheit von 66 Prozent für den Bau der neuen Arena stimmte.

Franz, Sepp Maier und Gerd Müller besuchen die Baustelle der Allianz Arena (Foto: IMAGO / Fred Joch)

Dass ausgerechnet die Allianz, also sein einstiger Arbeitgeber, das Namensrecht für die Arena erwarb, machte die Sache perfekt.

2005 wurde das neue Stadion eröffnet. Ein architektonisches Wunderwerk, das mit seiner leuchtenden Fassade zum Wahrzeichen Münchens wurde. Für den FC Bayern bedeutete es nicht nur eine neue Heimat, sondern auch einen wirtschaftlichen Quantensprung. Die Allianz Arena brachte Einnahmen, wie sie zuvor nicht möglich gewesen wären, und setzte den Verein dauerhaft an die Spitze des europäischen Fußballs.

Innenansicht der Baustelle Allianz-Arena (Foto: IMAGO / Hasenkopf)

Für Franz war die Fertigstellung der Arena ein persönliches Vermächtnis. Es war das Projekt, das seine Amtszeit als Präsident prägte und weit über seine Funktion hinaus wirkte. Er hatte nicht nur als Spieler, Trainer und Funktionär Erfolge gefeiert: Er hat dem Verein auch ein Zuhause gebaut, das bis heute für den Anspruch und die Größe des FC Bayern steht.

Heute hängt sein Trikot hoch oben unter dem Dach der Allianz Arena. Ein stilles, leuchtendes Ehrenzeichen für den Kaiser, der dieses Stadion möglich gemacht hat.

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