Abseits von Glanz, Titeln und großen Arenen war Franz Beckenbauer vor allem eines: Mensch. Auf dieser Seite erhältst du Einblicke in sein privates Leben.

Hinter dem „Kaiser“ verbarg sich ein charismatischer, humorvoller und bodenständiger Mensch, der trotz Weltruhm seine Wurzeln nie vergaß. Familie, Freunde und Heimat gaben ihm Halt, während er auf der Weltbühne zur Legende wurde. Hier zeigt sich der Franz, der noch weit mehr war als eine Ikone des Fußballs.
Franz war Vater von fünf Kindern: Thomas (1963), Michael (1966), Stephan (1968–2015) sowie Joel (2000) und Francesca (2003). Mit gerade einmal 18 Jahren wurde Franz 1963 zum ersten Mal Vater. Damit gefährdete er für kurze Zeit seine sportliche Laufbahn, denn die moralischen Maßstäbe waren zu dieser Zeit deutlich strenger und damals galt man noch bis zum 21. Lebensjahr als minderjährig. Den Trainern Dettmar Cramer und Sepp Herberger gelang es, die Mitglieder des „pädagogischen Kreises“ des DFB zu überzeugen, Franz dennoch eine Chance in der Jugend-Nationalmannschaft zu geben.

Franz mit seinen Söhnen Stephan, Michael und Thomas während der Saison 1971/1972 (Foto: IMAGO / Werek)
Seine Lebensmittelpunkte wechselten mit den Lebensphasen: Vom Münchner Giesing und später Grünwald führte ihn sein Weg 1977 nach New York, wo er mit Cosmos im Rampenlicht des American Soccer stand. Danach zog er nach Sarnen in die Schweiz, lebte ab 1982 in Oberndorf bei Kitzbühel und schließlich ab 2005 mit seiner Ehefrau Heidi und den Kindern Joel und Francesca in Salzburg. Abseits des Rampenlichts fand er dort einen Rückzugsort, an dem er neue Kraft schöpfte und auch die einfachen Dinge des Lebens wertschätzte.
Seine Ausstrahlung reichte weit über den Fußball hinaus: Er verstand es, Menschen zu begeistern, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Lächelnd, humorvoll und stets mit einer gewissen Eleganz begegnete er anderen. Das machte ihn nicht nur zum „Kaiser“ auf dem Platz, sondern auch zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit im Leben.

Familienfoto mit Franz, Heidi, Joel, Francesca und den beiden Hunden (Bild: Privat)
Eine Leidenschaft, die ihn über viele Jahre begleitete, war der Golfsport. Auf den Golfplätzen rund um Salzburg und München fand er nicht nur sportliche Herausforderung, sondern auch Entspannung und Geselligkeit. Nach ihm ist der „Beckenbauer Golf Course“ in Bad Griesbach benannt, der 2013–2017 Etappen der PGA European Tour ausrichtete. Das Charity-Turnier „Kaiser-Cup“ wurde über Jahrzehnte zum Treffpunkt von Freunden und Förderern der Franz Beckenbauer-Stiftung. Der Sport gab ihm die Möglichkeit, Natur, Ruhe und Wettbewerb miteinander zu verbinden. Dort zeigte er dieselbe Gelassenheit, die ihn auf dem Fußballplatz ausgezeichnet hatte.
Franz dachte nicht nur an sich. Mit der Franz Beckenbauer-Stiftung, gegründet 1982, setzte er ein starkes Zeichen für soziales Engagement. Die Stiftung unterstützt Menschen mit Behinderung und Personen, die krank oder unverschuldet in Not geraten sind. Sie war Ausdruck seines Verantwortungsbewusstseins und seines Wunsches, der Gesellschaft etwas zurückzugeben.
