Die Krönung zum „Kaiser“ erhielt Franz Beckenbauer in den 1960er-Jahren: Ein Spitzname, der seine Eleganz, Autorität und Ausstrahlung perfekt einfing und ihn zur Fußball-Ikone machte.
Doch bereits zuvor war Franz mehrfach als Kaiser bezeichnet worden. Das erste Mal durch die BILD-Zeitung, die am 10. Juni 1969 schrieb: „Franz ist der Kaiser von Bayern.“ Später stoppte er in einem Spiel gegen Schalke 04 deren Publikumsliebling Reinhard Libuda, den „König von Westfalen“, mit einem Griff an die Hose und provozierte damit die gegnerischen Fans. Die Presse griff die Szene sofort auf und schrieb, Franz habe den König vom Thron gestoßen. Es schien nur folgerichtig, dass er nun einen noch höheren Titel erhielt: den des Kaisers. Von da an setzte sich der Ehrentitel Schritt für Schritt durch und wurde im Laufe der Jahre fest mit seinem Namen verbunden.
Ganz glücklich war Franz mit dem Titel allerdings nicht immer. Ein Kaiser wird schließlich oft auch als arrogant oder faul wahrgenommen. Vor allem bei Auswärtsspielen wurde er daher schnell zur Zielscheibe der gegnerischen Fans und mit Schmähungen und Pfiffen bedacht. Doch sein Können, seine Ausstrahlung und sein Charme überstrahlten jeden Hass. Franz Beckenbauer wurde zum Kaiser des Fußballs und zum größten Spieler, den das Land je hatte.