BECKENBAUER GESCHICHTEN

TV Karriere

In den 1990er-Jahren wurde Franz Beckenbauer auch im Fernsehen zur festen Größe: Als charismatischer Experte und Werbegesicht prägte er die Fußballübertragungen und unterhielt mit Charme und Leichtigkeit ein Millionenpublikum.

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Nach dem Triumph von Rom 1990, als Franz mit der Nationalmannschaft den Weltmeistertitel holte und einer kurzen Phase als sportlicher Direktor bei Olympique Marseille wurde es Zeit für neue Herausforderungen. Seit Mitte der 1980er-Jahre war das deutsche Fernsehen im Umschwung. Neue Privatsender etablierten sich und ab 1991 gab es mit Premiere auch einen ersten Pay-TV-Kanal.

Die Privatsender investierten zunehmend auch in den Fußball und sicherten sich entsprechend die Übertragungsrechte für nationale und internationale Spiele. Franz verstand früh, welches Potenzial in dieser Entwicklung steckte und erklärte: „Meine Zukunft liegt beim Fernsehen“.

Er war schon eine der bekanntesten Personen im Land, doch seine Dauerpräsenz im Fernsehen machte ihn ab den 1990er-Jahren quasi unübersehbar. Charmant, schlagfertig und mit einer Leichtigkeit, die ihn von klassischen Experten abhob.

Als Kommentator und Analyst bei großen Turnieren brachte er Millionen Fernsehzuschauern das Spiel näher. Anders als viele Taktikfüchse setzte er weniger auf trockene Fachanalysen, sondern auf Intuition, Humor und die Gabe, komplizierte Dinge einfach klingen zu lassen. Wenn Franz sprach, hörten die Menschen zu: Nicht nur wegen seines Fachwissens, sondern weil er eine Art „Vertrauensperson“ des Fußballs war. Seine Einschätzungen trugen Gewicht, seine Sätze wurden zitiert.

Zunächst kommentierte er beim Pay-TV-Sender Premiere, später auch bei RTL. 1994 kommentierte er mit seiner Sendung „Schau‘n mer mal“ die Weltmeisterschaft. Kombiniert mit den Werbespots, in denen er dauerhaft zu sehen war, erschien er bald omnipräsent auf allen Sendern.

Bundestrainer Berti Vogts ist zu Gast im WM-Studio von Franz' Sendung "Schau'n mer mal" (Foto: IMAGO / Sven Simon)

Nach dem Ende von Premiere arbeitete Franz zusätzlich auch für Sky, Sat. 1 und das ZDF. Zu seinen Co-Kommentatoren zählten unter anderem Günther Jauch, Marcel Reif, Johannes B. Kerner und Oliver Welke.

Dabei kultivierte er ein Bild, das perfekt in die 90er Jahre passte: Franz als leichtfüßiger Kaiser, der mit Sonnenbrille im Studio saß, mit Augenzwinkern auf die Kamera schaute und stets einen lockeren Spruch parat hatte. Seine TV-Präsenz festigte den Mythos Beckenbauer. Er war nicht nur Sportler und Trainer, sondern auch Entertainer. In einer Zeit, in der Fußball im Fernsehen zum Massenphänomen wurde, war Franz eines der prägenden Gesichter. Seine „Geht’s raus und spielt’s Fußball“-Attitüde brachte er so in jedes deutsche Wohnzimmer.

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