BECKENBAUER GESCHICHTEN

Vizepräsident beim FC Bayern

1994 wurde Franz Beckenbauer zum Vizepräsidenten des FC Bayern ernannt. Ein Amt, in dem er den Verein mit seiner Strahlkraft repräsentierte und wichtige Weichen für die Zukunft stellte.

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1991 steckte der FC Bayern in der Krise. Nach herben Niederlagen rutschte der Club auf den 14. Tabellenplatz ab. Auch der neue Trainer Sören Lerby konnte keine Verbesserung herbeiführen. Die Presse analysierte, dass mehr Widerspruch und Selbstkritik in der Führung des Vereins nötig sei.

Präsident Fritz Scherer präsentierte als Lösung: Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge sollen Vizepräsidenten werden und gemeinsam mit Uli Hoeneß den Verein führen.

Am 25. November 1991 wurde Franz zum Vize-Präsidenten gewählt und entschied von nun an bei zentralen Fragen mit. Für die Fans fühlte es sich an, als sei der Kaiser wieder daheim angekommen. Seine Präsenz auf der Tribüne war ein Signal: Bayern München stellte sich mit Beckenbauer an der Spitze breiter, moderner und zukunftsorientierter auf. An seiner Seite agierten Uli Hoeneß als Manager und Karl-Heinz Rummenigge als weiterer starker Mann. Ein Dreigestirn, das den FC Bayern in eine neue Ära führte.

Franz brachte dabei weit mehr als nur seinen Namen und seine Strahlkraft mit. Er war Vermittler und Repräsentant, verstand es, Türen zu öffnen und Konflikte zu glätten. Mit seiner charmanten, diplomatischen Art repräsentierte er den Verein auf nationaler und internationaler Bühne.

Die ersten Entscheidungen der neuen Vize-Präsidenten war das Ende des Sparkurses und eine aggressivere Transferpolitik. Es wurden neue Spieler wie Thomas Helmer, Jorginho, Mehmet Scholl, Lothar Matthäus verpflichtet. 1992 präsentierte Franz darüber hinaus seinen Freund Erich Ribbeck als neuen Trainer. Der schaffte zwar zunächst die Kehrtwende und spielte mit der Mannschaft wieder um den Titel, doch in der Folgesaison blieben die Erfolge erneut aus. Angestoßen unter anderem vom Ministerpräsidenten und Bayern-Mitglied Edmund Stoiber erklärte sich Franz schließlich bereit, selbst Interim-Trainer des FC Bayern München zu werden. Am 7. Januar 1994 absolvierte Franz sein erstes Training als Interimstrainer und führte den FC Bayern in Folge zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft.

Die Ernennung zum Vizepräsidenten markierte den Beginn einer Ära, in der Franz die Rolle des Kaisers schon wieder in neuer Form ausfüllte: Nicht mehr auf dem Platz, sondern in den Logen, in den Gremien, in den Medien. Unter seiner Mitwirkung entwickelte sich Bayern zu einem globalen Verein, der sportlich dominierte und wirtschaftlich Maßstäbe setzte.

Für die Bayern-Fans war es ein Gefühl von Kontinuität und Sicherheit. Franz stand für das, was den Klub groß gemacht hatte: Sportliche Exzellenz, Stil, Strahlkraft und das unerschütterliche Selbstverständnis, zu den Besten der Welt zu gehören.

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