BECKENBAUER GESCHICHTEN

Welcome Tour zur WM 2006

Nachdem das FIFA-Komitee entschieden hatte, die Weltmeisterschaft 2006 an Deutschland zu vergeben, wurde Franz, der maßgeblich für die erfolgreiche Bewerbung verantwortlich war, zum Präsidenten des Organisationskomitees ernannt.

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Wie schon so oft zuvor interpretierte der Kaiser seinen Job völlig neu: Mit seiner „Welcome Tour“ schuf er etwas ganz Neues in der Fußballdiplomatie. „In 50 Tagen dreimal um die Welt“ war das Motto der legendären Reise, die die Weltmeisterschaft einläuten sollte.

Durch 31 Länder, die sich für die WM qualifiziert hatten, reiste er mit seiner Delegation. Franz wurde ganz offiziell zum „Außenminister des Fußballs“. Doch sein Einfluss beschränkte sich nicht nur auf den Sport: Auch das ein oder andere politische Meisterstück gelang dem Kaiser auf seiner Weltreise ganz nebenbei. So wird erzählt, dass er in Absprache mit der deutschen Botschaft in der Elfenbeinküste zwei rivalisierende Stämme wieder an einen Tisch brachte – allein mit der Macht des Fußballs und dem Charme des Kaisers. Den Kronprinzen von Saudi-Arabien fragte er einmal augenzwinkernd, wie man mit vier Frauen gleichzeitig zurechtkomme. Dessen Antwort: „Ach, vergessen Sie das.“

Franz und Herbert Hainer, damals Vorstandsvorsitzender von Adidas, präsentieren vor dem Brandenburger Tor den Finalball der Weltmeisterschaft 2006 (Foto: IMAGO / Contrast)

Das Reisen hatte natürlich auch seinen Preis: Zuhause war der Kaiser selten. „Ich habe jedes Raum- und Zeitgefühl verloren“, sagte er einmal.

Und es hat sich gelohnt. Die WM 2006 wurde zum Sommermärchen: perfekte Organisation, strahlendes „Kaiserwetter“ und eine unvergleichliche Fußballstimmung. Das Turnier wurde zu einem Riesenerfolg für Deutschland und für Franz Beckenbauer.

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