BECKENBAUER GESCHICHTEN

Weltmeisterschaft 1966

In seinem ersten Spiel für die Nationalelf sicherte Franz gemeinsam mit seinen Teamkameraden die Qualifikation für die WM in England und etablierte sich dort sofort als Stammspieler.

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Die Erwartungen waren hoch: Beckenbauer galt als Jungstar und stand besonders im Fokus. Diese Erwartungen erfüllte er vom ersten Spiel an. Im Auftakt gegen die Schweiz ging die deutsche Mannschaft früh in Führung. Franz überzeugte durch technische Stärke und bildete ein harmonisches Duo mit Helmut Haller.

In der 40. Minute gelang ihm der Schritt ins große Rampenlicht: Nach einem Doppelpass mit Seeler traf er zum 3:0 und sorgte für Begeisterung im Stadion und bei den Fernsehreportern. Nur neun Minuten nach der Pause unterstrich er seine Bedeutung für das Team mit einem weiteren Treffer zum 4:0.

Es wurde deutlich: Franz Beckenbauer entwickelte sich zum Anführer der Mannschaft. Immer öfter gab er Anweisungen und dirigierte mit ausladenden Armbewegungen. Die Mitspieler akzeptierten seine neue Rolle und hörten zunehmend auf die Worte des jungen Spielers.

Die folgenden Partien gegen Argentinien (0:0) und Spanien (2:1) verliefen unspektakulär. Doch im Viertelfinale gegen Uruguay zeigte die deutsche Mannschaft ihr volles Können. Franz agierte aufmerksam und bewies erneut seine herausragende Übersicht. Defensiv schloss er Passwege über die Außenbahnen und zwang die Uruguayer zu ungefährlichen Abschlüssen aus dem Zentrum. Offensiv trieb er das Spiel mit schnellen Vorstößen an. Nach der Führung durch Haller erzielte Franz in der 70. Minute das 2:0 und sicherte damit den Vorsprung. Haller und Seeler erhöhten schließlich zum 4:0-Endstand.

Franz gibt jungen Engländern Autogramme während der Weltmeisterschaft 1966 in England (Foto: IMAGO / Schirner Sportfoto)

Im Halbfinale traf Deutschland auf die Sowjetunion. Ein Treffer von Haller in der 43. Minute brachte die Führung, und nach einem Platzverweis gegen Tschislenko schien der Sieg greifbar. In der 68. Minute sorgte Franz mit einem Schuss aus 20 Metern für das 2:0. Der späte Anschlusstreffer der Sowjets änderte am Ergebnis nichts mehr.

Nun war alles möglich: Endspiel gegen Gastgeber England. Franz erhielt die besondere Aufgabe, Spielmacher Bobby Charlton aus dem Spiel zu nehmen. Doch die Engländer konnten sich dennoch entfalten und sicherten sich mit zwei Toren Vorsprung den WM-Titel. Trainer Helmut Schön schrieb später in seinem Buch: „Das Spiel verlief, als wären wir gar nicht dabei. Das private Duell brachte weder Vor- noch Nachteile.“

Franz im Zweikampf bei der Weltmeisterschaft in England (Foto: IMAGO / Ferdi Hartung)

Die deutsche Mannschaft verpasste den großen Triumph zwar knapp, doch Franz Beckenbauer wurde weltbekannt. Dank neuer Kamera- und Übertragungstechnik wurden die Spiele in alle Welt übertragen und Franz galt fortan als einer der besten Fußballer der Welt.

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