Franz Beckenbauer gelang das Kunststück, sowohl als Spieler (1974) als auch als Teamchef (1990) Weltmeister zu werden. Eine doppelte Krönung, die ihn in den Fußball-Olymp erhob.
1974 stemmte er als Spieler und Kapitän im Münchner Olympiastadion den frisch geschaffenen goldenen FIFA-WM-Pokal in die Höhe. 16 Jahre später, 1990 in Rom, führte er als Teamchef die deutsche Nationalmannschaft erneut an die Spitze der Welt. Damit wurde Franz zu einer Ikone, die das Spiel nicht nur auf dem Platz, sondern auch von der Seitenlinie geprägt hat.
Die Symbolik dieses Doppelerfolges ist einzigartig: Als Spieler verkörperte er Eleganz, Übersicht und taktische Intelligenz, als Trainer brachte er Gelassenheit, Führungsstärke und ein unvergleichliches Gespür für Menschen ein. Franz zeigte, dass Größe im Fußball viele Gesichter haben kann: Erst als Libero, der die Position revolutionierte, dann als Stratege, der eine ganze Mannschaft formte.
Weltweit haben nur ganz wenige Persönlichkeiten dieses Kunststück vollbracht. Vor Beckenbauer gelang es lediglich dem Brasilianer Mário Zagallo, der 1958 und 1962 als Spieler Weltmeister wurde und 1970 als Trainer den Titel holte. Nach Franz Beckenbauer schaffte es seither nur noch der Franzose Didier Deschamps, 1998 als Kapitän und 2018 als Trainer Weltmeister zu werden.
Für Deutschland wurde der Doppeltitel zum nationalen Symbol. Der „Kaiser“ führte die DFB-Elf in zwei unterschiedlichen Epochen, in zwei völlig verschiedenen Rollen, an zwei Orten mit historischer Strahlkraft zum größten Titel, den der Fußball kennt. Es ist diese Einzigartigkeit, die ihn bis heute aus der Masse der Großen heraushebt.
Franz Beckenbauer war nicht nur ein Weltmeister. Er war der Weltmeister. Ein Vermächtnis, das für alle Zeiten bleiben wird.